Bald ist Weihnachten

Bald ist Weihnachten
Es war ein wunderschöner Samstagmorgen im Dezember. Obwohl es schon frisch draußen war und man jeden Tag mit Schnee rechnete, schien die Sonne fröhlich durch mein Schlafzimmerfenster. Ich ließ mich noch einen Moment von ihrer Wärme bescheinen, bevor ich hinunter in die Küche ging, um mir erst einmal ein leckeres Frühstück zuzubereiten. Anstelle meines üblichen Kaffees entschied ich mich heute für den Weihnachtstee, der immer so wunderbar nach Apfel und Zimt duftete. Ich ließ mir das warme Getränk genüsslich auf der Zunge zergehen und konnte nur denken: bald ist Weihnachten!
Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen: bald war Weihnachten! Und ich hatte noch nicht ein einziges Geschenk besorgt! Nicht für meine Eltern, nicht für meinen Mann, ja noch nicht einmal für die Kinder!
Ich schüttete den Rest meines Tees achtlos in den Ausguss und stürmte die Treppe hinauf. Hastig zog ich mich an, packte meine Tasche mit allem, was ich für die Weihnachtseinkäufe brauchte, und eilte wieder nach unten.
Ich hatte es schon fast vor die Tür geschafft, da stolperte mir meine Tochter vor die Füße. Sie trug einen zu großen roten Mantel und eine Weihnachtsmann-Mütze war ihr halb über die Augen gerutscht.
"Mama, Mama!", freute sie sich. "Paul und ich spielen Weihnachten! Ich darf die Weihnachtsfrau sein, weil ich doch die Größere bin. Dafür ist er dann mein Weihnachtswichtel."
"Wie schön, viel Spaß euch beiden", murmelte ich nervös und wollte endlich zur Tür hinaus gehen.
"Möchtest du mit uns spielen?", hielt die Kleine mich auf. "Du könntest das Rentier sein."
"Tut mir leid, mein Schatz, Mama hat jetzt keine Zeit. Bald ist doch Weihnachten, da gibt es noch so viel zu tun!"
Es brach mir das Herz, wie das kleine Mädchen enttäuscht nickte und mit einem traurigen Schmollmund wieder in das Kinderzimmer verschwand.
Doch ich hatte nun mal zu tun, erinnerte ich mich. Darum geht es an Weihnachten nun mal. Um die schönsten Geschenke, die perfekteste Deko, das leckerste Essen. Und das bedeutet viel Arbeit.
Als ich gerade ins Auto steigen wollte, traf mich etwas kaltes an der Nase. Ich schaute nach oben, und tatsächlich: der erste Schnee! Eben noch voller Sonne, verwandelte er unsere Straße nun in ein winterliches Paradies.
Und mit jeder Schneeflocke spürte ich auch mehr und mehr, wie sich eine süße Weihnachtsstimmung in mir ausbreitete: der Wunsch nach Nähe, nach Wärme, nach Zeit mit meinen Liebsten.
Ich stürmte zurück ins Haus, warf meine Tasche einfach in die Ecke und rannte ins Kinderzimmer.
"Hallo Weihnachtsfrau, hallo Wichtel, hier kommt das Rentier!", verkündete ich und erntete das süßeste Kinderlachen.
Wir spielten eine Weile Weihnachtswerkstatt, dann Weihnachtsbäckerei, bis das ganze Haus wunderbar nach Keksen duftete. Später am Abend saßen wir zusammengekuschelt am Kaminfeuer, verschlungen die köstlichen Plätzchen und lachten zusammen, bis uns fast die Bäuche davon weh taten.
Ich sah in die fröhlichen Kinderaugen und wusste, dass ich es gerade noch rechtzeitig erkannt hatte: genau das hier war es, worum es an Weihnachten wirklich ging.

Autor: froheweihnachten.info

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